Städtebauliche Leitgedanken
Um ein über Jahrzehnte gewachsenes Siedlungsgebiet neu zu strukturieren und nach zu verdichten bedingt es eines klaren Grundmusters, welches auch Raum für Veränderungen zulässt. Es erfordert Rücksichtnahme gegenüber der BewohnerInnen und deren Gewohnheiten. Auch die geschichtliche Aufarbeitung des Gesamtareals kann noch zur Folge haben, dass manche Orte nicht oder erst viel später bebaut werden können. Aus diesen Gründen wurde ein autarkes Bebauungsmodul entwickelt, welches sich in einem klaren Raster beliebig addieren und gruppieren lässt.
Das Planungsgebiet wird mit einem gleichmäßigen Raster strukturiert. Der Raster orientiert sich zum einen auf die Bestandshäuser von Arch. Hubert Rieß und zum anderen auf die derzeitige Bebauungsstruktur der Holzbauten (Parzellen). Diese „Parzellenmodule“ ermöglichen eine fließende-flexible Entwicklung für das gesamte Gebiet. 2- und 3- geschossige Baukörper sind auf dem Areal so situiert dass eine gute Orientierung im Siedlungsgefüge entsteht. Durch das Freihalten von einzelnen Parzellen (Feldern) entstehen „Pocketparks“ (Anger) welche dem Entwicklungsgebiet Identität verleihen und die Gemeinschaftsbereiche in kleinere Einheiten gliedern.
Am westlichen Rand des Planungsgebiete zur Mur hin weitet sich der Grünraum und bildet mit den Murauen ein zusätzliches Naherholungsgebiet. Fuß-und Radwege durchziehen den Siedlungsraum und verbinden die einzelnen Anger. Die Sammelparkplätze sind an den Siedlungsrändern positioniert wodurch die Siedlung autofrei bleibt. Stichstraßen durch das Areal gewährleisten die Ver- und Entsorgung. Die privaten Freiflächen rund um die punktuellen Gebäude stehen der individuellen Aneignung den BewohnerInnen zur Verfügung. Durch die einfache Erschließung der Wohnungen an den vier Seiten des Baukörpers lassen sich die Privatgärten den Wohnungen im Erd- und Obergeschoß zuordnen.
„Stadt in der Stadt“
„Klare Strukturen für größtmögliche Entfaltungsvielfalt“
Die Clusterstruktur mit Bau- und Platzmodulen erzeugt vielfältige Nachbarschaften. Die Nachbarschaften im eigenen Haus – zum gegenüberliegenden Haus und zu den Angern ermöglichen ein über das eigene Haus hinaus gehendes Sozialleben. Die Anger als zentrale Elemente stellen die Schnittstelle zwischen privaten und halböffentlichen Räumen dar. Durch unterschiedliche Ausgestaltungen der Oberflächen und Themenkreise sind sie identitätsstiftend für die einzelnen Cluster.
Grundidee
Der Bebauungsraster wird mit Bebauungsmodulen aufgefüllt. Durch das Freihalten von einzelnen Parzellen entstehen „Pocketparks“ welche das Entwicklungsgebiet strukturieren und die Gemeinschaftsbereiche in kleinere Einheiten gliedern. Die quadratischen Freiflächen sind an Stellen positioniert, welche bereits bekannte geschichtliche Vermutungspunkte darstellen. Diese zentralen Plätze bilden für die umliegenden Wohnmodule einen kleinen Anger mit Gemeinschaftseinrichtungen wie Pergola, Fahrrad- und Abstellraum, Reparatur -und Serviceraum.
1. Realisierungsteil
In der 1. Phase werden vierzehn Punkthäuser errichtet. Davon bilden vier Baukörper mit drei Geschossen eine klare städtebauliche Orientierung Die neu errichteten ersten zwölf Häuser sind um drei Anger positioniert und integrieren die bestehenden Holzhäuser. Durch den späteren Abbruch der zwei eingeschossigen Häuser entstehen auf diesem Areal insgesamt 64 neue Wohneinheiten. An der westlichen Planungsgrenze entstehen Gemeinschaftsflächen im Schnittpunkt zum öffentlichen Raum des Naherholungsgebiets an der Mur. Dieser Bereich ist mit Freizeiteinrichtungen für unterschiedliche Altersgruppen attraktiv gestaltet. An den Endpunkten sind Sammelparkplätze angeordnet.
Sukzessive Auffüllungen
Entsprechend des Sanierungsbedarfs und der Nutzerveränderungen kann das Siedlungsgebiet laufend erweitert werden. Durch die autarken Bebauungs- und Platzmodule kann auf die jeweilige Situation reagiert werden.
Vollausbau
Beim Vollausbau sind zwischen 160 und 180 Wohnungen möglich. Durch Aufstockungen kann nachverdichtet werden. Für den Vollausbau können neben den Gemeinschaftseinrichtungen auf den Angern auch die platzseitigen Erdgeschoßzonen öffentlichen Nutzungen dienen.